Mittwoch, 9. Juli 2014

....but I miss you

Die Nächte der vergangenen Wochen hatten es in sich. Irgendwie ist es für mich schwer länger als 20.30 Uhr wach zu bleiben, wenn meine Nacht unbequem oder mit 10 Mal Aufwecken zu tun hatte. Deswegen habe ich auch am Abend meistens keine Energie und Motivation meine Gedanken zu sammeln und diese "zu Papier" zu bringen.

R war bisher immer pflegeleicht. Seit sie 10 Monate alt war schlief sie gut durch, machte nie Drama wenn es um das ins Bett gehen ging und auch dann als sie auf das große Bett umgestiegen ist, verlief die Umgewöhnung einwandfrei. Man konnte sie nicht beschweren.

Seit vielleicht 7 Wochen kommt sie nachts ständig raus. Wir bringen sie dann schnell und leise wieder in ihr Bett, geben ihr einen Kuss, decken sie zu und verabschieden uns. Am Montag haben wir das dann 10 Mal innerhalb von 3 Stunden gemacht. Als dann alles nichts geholfen hat, bin ich mit ihr im Zimmer geblieben und habe den Rest der Nacht dort verbracht. R würde gerne bei uns im Bett schlafen, was sie in ihrem Leben noch nie wollte und gemacht hat und jetzt auf einmal schon. Sie in unserem Bett geht leider gar nicht, weil sie innerhalb von 5 Minuten das gesamte Bett eingenommen hat und man nur Füße in den Rippen hat. So können wir leider alle nicht schlafen.


Auf die Frage hin, warum sie nicht in ihrem Bett bleiben will antwortet sie, "...but I miss you, Mama". Und danach kommt das traurigste kleine Gesicht, was die Welt je gesehen hat. Sie meint das wirklich ernst. Sie vermisst mich einfach. Wo das auf einmal herkommt, ich weiss es nicht, aber es macht ihr zu schaffen.

Nach vielem recherchieren ist das anscheinend eine Phase, die Dreijährige durchaus durchmachen. Wir haben bisher unzählige Methoden probiert, doch wenn alles nicht geht und niemand im Hause ein Auge zu bekommt, dann bleibt einer der Eltern halt bei den Kindern mit im Zimmer. Gestern Nacht haben wir bis 3.45 Uhr in unserem Bett ruhen dürfen. Das tat richtig gut.

Wenn ich so an meine R denke, erinnert mich das schon sehr an mich. Ich war schon älter, vielleicht 6 oder 7. Den Sommer über konnte ich einfach nicht schlafen, wenn wir Mücken im Zimmer hatten. Dieses Gesumme in meinem Ohr fand ich beängstigend und vor Panik, dass ich gleich wieder was höre konnte ich nur sehr schlecht schlafen. Irgendwie war ich der Meinung, dass meine Eltern keine Mücken in ihrem Zimmer hatten oder besser gesagt in deren Bett alles viel besser sein musste. Ich bin dann irgendwann nachts ins Schlafzimmer meiner Eltern, an die Seite meiner Mutti. Dort habe ich auch manchmal Unterschlupf gefunden. Ja, und alles war wirklich viel besser. Je öfter das vorkam, desto weniger wurde mir ein Platz gewehrt. Und irgendwann war die Herberge dann ganz geschlossen. Das hat mich aber nicht davon abgehalten, in deren Zimmer zu übernachten, denn dort habe ich keine Mücken gehört. Dort war es immer Mückenfrei, garantiert!. Also kam ich dann mit Decke und Kissen und lag vor dem Bett meiner Eltern. Ich glaube, dass meine Eltern auch von dieser Methode nicht zu sehr begeistern waren. Als wir dann von einem Mückenstecker gehört haben, der die Mücken durch einen bestimmten Geruch tötet, waren wir gleich Besitzer eines dieser Geräte. Die Nachfüllpäckchen waren nicht ganz billig, doch meinen lieben Eltern war es das wert, denn ich konnte ohne wirklich nicht gut schlafen.

Im Moment muss ich einfach Geduld mit meiner Tochter haben. Eine Phase, die sich sicher auch wieder legen wird. Doch da müssen wir als Eltern erst einmal durch.

Es ist schon erstaunlich, wie viele Parallelen man als Mutter zu seinen Kindern findet. Mal sehen, was ich noch so in den kommenden Jahren entdecken werde. Wenn sie dann ein Teenager ist wünschte ich mir wahrscheinlich sehnlichst diese Worte zu hören, "....but I miss you, Mama!" {Schluchz}.

~ Grit ~

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